Eisstockschießen: Bruno Morandell: Mit 62 Jahren Deutscher Meister
Langenargener Sportler beim Mannschaftszielschießen erfolgreich
Langenargen – Bruno Morandell hat mit 62 Jahren gemeinsam mit den „jungen Wilden“ Christian Späthe, Marcel Porst und Raffael Tomasi die Deutsche Meisterschaft im Mannschaftszielschießen auf den Sommerbahnen im niederbayrischen Straßkirchen geholt. „Eisstockschießen ist eine Sportart, in der Konzentration, eine gewisse Athletik und Erfahrung eine große Rolle spielt. Das wir den Titel an den Bodensee nach Langenargen holen konnten, hat uns alle überwältigt. Es war eine grandiose Teamleistung, und einer der größten Erfolg in unserer Vereinsgeschichte“, freut sich der Vorzeigeathlet im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Mit einem Paukenschlag haben die Eisstockschützen des ESC Langenargen um Christian Späthe, Marcel Porst, Raffael Tomasi und Bruno Morandell im Mannschaftszielschießen dieses Jahr die deutsche Meisterschaft gewonnen. Das Besondere daran: Neben den jungen Spitzensportlern zählt Bruno Morandell mit 62 Jahren zum Senior im Team. „Die Mannschaftsleistung hat es mir leicht gemacht. Die Jungs haben spitzenmäßig vorgelegt“, sagt der Diplominformatiker, der erst mit 37 Jahren 1996 zum Verein stieß und seitdem eine Vielzahl von Titeln einheimsen konnte.
Für den leidenschaftlichen Sportler übe Eisstockschießen eine ganz spezielle Faszination aus. „Wir spielen viel an der frischen Luft und betreiben Einzel- als auch Mannschaftsport, der technisch sehr anspruchsvoll ist und bei uns auch sehr erfolgreich von den Damen betrieben wird. Zudem kann man in relativer kurzer Zeit diese Sportart in Grundzügen ausüben“, berichtet der siebenmalige Vereinsmeister des ESC Langenargen. Auch wenn Eisstockschießen hier und da als Altherrensport gesehen werde, so Morandell, sei es auf höherer Wettkampfebene ein athletischer Sport, der viel Konzentration, Technik und Taktikwissen voraussetze. Gleichwohl habe man niemals damit gerechnet, dass man mit dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte aus Bayern an den See zurückkehren werde, wenngleich man sich eine Platzierung unter den Ersten durchaus erhofft habe. Ein Novum, das auch Bundestrainer Roland Fischl überraschte: „Dass die vier besten Spieler einer Region vom selben Verein kommen, ist bislang einzigartig bei einer Deutschen Meisterschaft,“, so Fischl.
Das man mit über 60 Jahren noch auf einem so hohen Niveau erfolgreich sein kann, wundert den Sportler selbst nicht: „Ein wichtiger Teil des gesamten Paketes ist die Erfahrung, die Routine sowie die Tatsache, dass ich als Teammitglied Ruhe ausstrahle und diese auf unsere jungen Spitzenspieler übertragen kann. Zudem gilt es, die Mannschaft auf Spannung zu halten und mit emotionaler Intelligenz zu motivieren. Eine 100-prozentige Fokussierung mit festem Tunnelblick auf den nächsten Schuss ist dabei unerlässlich.“ Da er als Schütze nicht mehr die notwendige Power habe, werde er als sogenannter „letzter Mann“ eingesetzt, der starken Nerven brauche und komplizierte Bilder lesen und lösen müsse. „Hier ist anstatt Kraft und Power für die rund 5 Kilogramm schweren Stöcke eher Gefühl und Sicherheit gefragt. Denn nur wenn jeder Schuss auch taktisch sitzt, gibt es die Chance auf Stock- und Siegpunkte.“
Sollte die Gesundheit mitmachen, möchte Bruno Morandell noch recht lange mit seiner Erfahrung und Ruhe das heimische Team bei Wettkämpfen unterstützen. Nichtsdestotrotz werde er, sobald ein neuer talentierter Nachwuchsspieler in Sicht sei, seinen Platz gerne für diesen räumen. „Ich war schon immer ein Förderer der Jugend und habe ein super Verhältnis zu unseren Cracks. Das ist wichtig und gut so.“
Von: Andy Heinrich
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